...ist Irritation, nicht Unschuld
...wäre allenfalls das Gefühl des Standhaltens, das sie vermitteln
...könnte der Abstand sein, den sie uns von sich und uns verschaffen
...ist jähes Entronnensein, nicht ein Brocken dessen, woraus Kunst entrann
...zeigt sich in der Undarstellbarkeit
Es war nicht die Einlösung der Erwartung,
wie es sich am fremden Ort anfühlte oder dachte.
So ist es: Du nimmst dich immer mit.
Spüre ich mich oder weiß ich, wer ich bin, nahe bei mir und gegenüber, das, was ich in mein Angesicht atme, dieses kleine bisschen mehr, was keiner sieht, außer mir und jenes, was ich nicht sehe, nur die anderen, dort hinten im Rücken, denn auch der Spiegel im Spiegel bleibt nur Spiegel und zeigt nicht wirklich, was die anderen sehen, und ich bin nicht sicher, ob das den anderen Verborgene und nur mir sichtbare nicht aus den anderen geworden ist, aus euch allen, mein Blick nicht euer Blick ist, Kontrolle der nächsten Nähe, Barbarei des Sehens, aber gibt es mich, oder ist ich ein anderer
Fliehen und nicht fortkommen, der Schweiß im Nacken, das Brennen beim Versuch, mit den Fingern das salzige Nass aus den Augenwinkeln zu wischen, der Geschmack von Urin und Kot, das Beben des Körpers, so wie erregt sein wollen kein Mittel der Erregung ist, ist auch der Wille ruhig zu sein zu wollen hilflos, hilflos vor dem Schrecken, dem Schmerz des kalten Schnitts, dem Geruch verbrannten Haares, der Nähe des Nicht-kenntlichen, unausweichlich, wie das Aufgehen in Bestimmung, so, wie die Ameisen einander folgen müssen, ist die Natur der Angst nicht gestutzt und geschützt, kein gepflegter Garten, sie ist Gewalt, roh und ungeschlacht, Feuer und Sturm, von allem zu viel und brutal
Mein Leib wird Körper, an den Händen wird die Haut braun und ich sehe meine Nase spitz werden, die Augen blicken mich hohl an, die Schläfen fallen mir ein, hart und gespannt ist die Haut in meinem Gesicht, blass, nur in den Höhlen blauschwarz und die Ohren schrumpelig, die Ohrlappen ziehen sich an den Kopf und fühlen sich kalt an und unähnlich, wie ich selbst mir unähnlich werde mit braunroten Wangen und hartem, unbewegten Bauch, der schon lange mir nur noch äußerlich ähnelt, denn nur ein kleiner Schnitt durchs Bauchfell wird Unerwartetes offenbaren, wird verstecktes, sitzengebliebenes, eingedicktes und geronnenes Blut, wird hartes angefressenes Gekröse und Klumpen von fauligem weißgelbem Durcheinander, von Schwüren in stehenden stinkenden kleinen Tümpeln dem Blick freigeben, dann, wenn ich fort bin
Zum Herzen geht die Unruhe, wird ein Zupacken und Drücken, geht durch den Körper, kreist, springt in den Nacken, macht fest und hart und zieht in den Kopf wie nach durchtanzter Nacht, dröhnt da wie die Verliebtheit und trommelt wie der Likör von Liebe und Tanz, und nur den verstockten Leib von innen zu locken, verspricht Hilfe, ihn zu zwingen, sich von innen zu reinigen, denn das Blut soll treiben, wo dunkle Flecken auf der Haut und geschwollene Adern vom versuchten Austritt der Gifte künden, so, als ob sich auf der Haut das Innere offenbaren wollte, soll hinaus treiben durch die Öffnungen, soll Verunreinigung und Schmutz fortspülen, dass der Strom nicht stockt, zäh wird, hinaus durch alle Poren, überall kann der Dreck abgehen, sonst hilft ein Schnitt durchs zarte Häutchen, mit scharfem Messer hinein ins Blut, das soll treiben, wie ein kleiner Brunnen, und in die Wunde wird ein Seil gelegt, geflochten aus drei Haaren, so dass die Wunde offen bleibt und immer etwas nässen kann, die ständige Reizung, der kleine Schmerz, der das Blut im Flusse hält
Eine war die erste, die mich wusch und meine Öffnungen von Schleim befreite, vom Blut, die meine Haut betupfte, mich warm schrubbte bis ich schrie, sie machte Leben in ihrer Enge und wusste es zu erhalten, sie schnitt Hühneraugen und las im Urin, und sie erkannte in meinen Poren die großen Poren der Heißblütigen, größer noch, als die der Melancholischen, die großen Poren, die uns schneller eins sein lassen mit allem um uns als andere, die kraftvoll wirken oder groß, und diese Löcher haben ihr Angst gemacht
Ein Blick über meine Haut, der mich nicht lässt, der mich einschließt, fixiert, ein fremder Blick, der mir Ekel macht, von oben nach unten, mich untersucht, mich neu erstehen lässt im fremden Sinn, so ist sein Zugriff, ich sein Objekt, nicht selbst, nicht einzigartig, nur Körper, das, was man sieht mit solchen Augen, kalt sezierend und grauen erweckend warm vor Begierde, und ich kristallisiere mich als Körper, Haut , traktierte, unterworfene Haut, zur Nacktheit maskiert, mir selbst fremd unter der Zensur, nicht nur meine Oberfläche, der Blick dringt in meine Spalten, Eingänge, ertastet Organe, vergleichende Gier dringt in mich, dringt ein, besitzt mich, und so, wie er mich besitzt, werde ich
Auf der Haut hinterlässt der tiefe Schmerz keine Spur, nur seine Klage wird hörbar, nicht das Zucken und Zerren, das Ziehen, Reißen, das Spannen und Stechen, nicht das inwendige Jagen gegeneinander, hin und wieder wie Messer und Gabel, als ob jemand im Leib mit zwei Händen gegeneinander greift, das einem der Atem stockt und das Herz gegen die Umklammerung nicht anschlagen kann, denn hier behält der Körper doch einen Moment des Unangreifbaren und nur wer den Schmerz hat, der den Körper zum Leib macht, ihn pflegt, pflegt und erleidet, der könnte uns wirklich davon auf die Haut schreiben, doch die Unruhe lässt ihn nicht sprechen, schon gar nicht schreiben, von einem Geschehen, unsichtbar in unserem Körper, von Verwandlung und Durchgang, wie Säfte ihre Farbe ändern und ihre Konsistenz, ihre Stofflichkeit und Form und ihren Austrittsort
Ihr Blut lässt die Milch gerinnen, lässt Kälber im Leib der Mutter sterben, ihr Blut macht den Wein sauer und den Acker unfruchtbar, der Käse schimmelt in ihren Händen und Männer wie Hunde schlagen den Blick zu Boden und gehen ihr aus dem Weg, und alle wissen, dass bald eine Zeit kommen wird, wo ihr Hintern alt und schwer sein wird und wird er entblößt und himmelwärts gestreckt, so wird der Sturm kommen, ein mächtiger Sturm, der über das Land geht und in die Häuser, wo er an Vorhängen zerrt, Verstecke öffnet und Verborgenes zeigt und höhnisch wird er die Tafeln in den Unterrichtsräumen der Kinder von den Wänden reißen und mit sich nehmen, die Tafeln mit den Skeletten und Muskeln, die Bilder von Nervenbahnen und Blutgefäßen und wir werden wieder scheißen, ohne Vorstellung von all dem, was wir unserem Blick verborgen sind, unter der Haut
Blickloses Tasten, ein fremder Geruch,die eigene Haut, die genaue Haut, die Zeichnung der Narben erinnert Schmerz und Gefahr, erhabene Stellen, Tasten über Buckel und Mulden, nicht wissen, was kommt, vergessen, die Gefahr vergessen, nicht wieder dorthin wollen, wo der Boden nachgibt, wo alles schwankt, nicht wieder die Angst, die alte Angst, Angst vor der Nacht, vor dem Dunkel, aus dem Fremdes dich berührt, nach dir greift und dich unvorbereitet trifft, unschön und schutzlos, so unbehaart, flüstere dir Ruhe zu, du erinnerst dich und vergisst, du denkst mit den Augen, dies ist der Ort in dir, an dem dein Wissen dich nicht schützt
Wo ich gehe und stehe erkenne ich, bei jedem Schritt erkenne ich, mit jedem Blick erkenne ich, mit jedem Griff, ich erkenne den Ort, an dem die Erinnerung begann, dort wo ich lag, den Weg, den ich gekrochen bin - ich spüre den Sand, der mich rieb, ocker rott in meinen Haaren sich verfing, in die Poren drang, Nase, Augen und Ohren und die Haut, immer wieder nackte Haut, roteraue Haut, gerissen und spröde, ziehend an den Härchen und die Spuren meiner schutzlosen Knie, ohne Instinkt, alles ohne Instinkt, Spuren im ackerfarbigen Schlamm, Abdrücke von Händen, Linien durch Pfützen und Linien, krustige Striche auf mir, im Spiegelbild des Wassers, das ich und nicht ich bin, was mir Nähe macht und Angst, weil es anders ist, so fremd und nicht nackt wie ich, wild und tierhaft, so als ob es sich schützen könnte, gefährlich ist, als ob ich aus einem anderen Bild bin
Mit dem Cutter bearbeitete Photographie
35 cm x 50 cm
(Siebdruck auf Leinwand, 40 x 40cm, 2006)
Das Ausgangsmaterial der Arbeit ist das Foto einer polizeilichen Verkehrskontrolle. Da es sich hier um das Foto eines Motorradfahrers handelt, dessen Nummernschild auf einem Frontfoto nicht kenntlich ist, spricht diese Arbeit vom besonderen Engagement eines Beamten, dass dieses Foto seinen Weg ins Atelier fand.
(Siebdruck auf Leinwand, 2006)
Bei der Serie ‚Sünder’ handelt es sich um sieben kleine Siebdrucke (je 20 cm x 20 cm), denen als Ausgangsmaterial Fotografien zugrunde liegen, die von der Deutschen Polizei im Rahmen von Verkehrskontrollen im Zeitraum 2004/2006 erzeugt wurden. Für die reibungslose Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken.
(Siebdruck auf Leinwand, 2006)
Bei der Serie ‚Sünder’ handelt es sich um sieben kleine Siebdrucke (je 20 cm x 20 cm), denen als Ausgangsmaterial Fotografien zugrunde liegen, die von der Deutschen Polizei im Rahmen von Verkehrskontrollen im Zeitraum 2004/2006 erzeugt wurden. Für die reibungslose Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken.
(Siebdruck auf Leinwand, 2006)
Bei der Serie ‚Sünder’ handelt es sich um sieben kleine Siebdrucke (je 20 cm x 20 cm), denen als Ausgangsmaterial Fotografien zugrunde liegen, die von der Deutschen Polizei im Rahmen von Verkehrskontrollen im Zeitraum 2004/2006 erzeugt wurden. Für die reibungslose Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken.
(Siebdruck auf Leinwand, 2006)
Bei der Serie ‚Sünder’ handelt es sich um sieben kleine Siebdrucke (je 20 cm x 20 cm), denen als Ausgangsmaterial Fotografien zugrunde liegen, die von der Deutschen Polizei im Rahmen von Verkehrskontrollen im Zeitraum 2004/2006 erzeugt wurden. Für die reibungslose Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken.
(Siebdruck auf Leinwand, 2006)
Bei der Serie ‚Sünder’ handelt es sich um sieben kleine Siebdrucke (je 20 cm x 20 cm), denen als Ausgangsmaterial Fotografien zugrunde liegen, die von der Deutschen Polizei im Rahmen von Verkehrskontrollen im Zeitraum 2004/2006 erzeugt wurden. Für die reibungslose Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken.
Raduane M. Seifen Marrakesch
Alex M. DOX Prag
Peter Sch. U Houbare Prag
Stephan B. Fiacker Wien
David S.Chemielabor BAM Berlin
Martina P.Kamerafrau Radio Bremen
Detlev B. Busfahrer Berlin
Dieter V. Trödelhändler Berlin
Daniel R. Maßregelpatient Zeven
Feuerwehrmeister Volker C. Heeslingen
Slavomir E. Taxifahrer (Coverversion) Lubice
Agnezka B. Tanzlehrerin Bremen
Modell Anselm
Modell Boris
Modell Butch
Modell Cliff
Modell Costa
Modell Egon
Modell Gambrinus
Modell Jens
Modell Juan
Modell Ludwig
Modell Mike
Modell Oskar
Modell Pierre
Modell Rudolf
Modell Teddy
Modell Tony
Modell Xavier